Die funktionelle Neurochirurgie ist ein spezialisiertes Teilgebiet der Neurochirurgie, das sich auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems konzentriert, die die Funktionalität und Lebensqualität von Patient*innen erheblich beeinträchtigen. Typische Eingriffe zielen darauf ab, gestörte neuronale Netzwerke durch minimalinvasive Techniken zu modulieren oder zu korrigieren. Ein Beispiel hierfür ist die Tiefe Hirnstimulation (THS) bei der Behandlung von Morbus Parkinson.
Ja, die funktionelle Neurochirurgie ist international anerkannt und wird weltweit von führenden Fachgesellschaften wie der World Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (WSSFN) und nationalen Fachverbänden unterstützt. Klinische Studien und der Nachweis der Wirksamkeit für spezifische Indikationen haben zur breiten Akzeptanz beigetragen.
Die funktionelle Neurochirurgie behandelt eine Vielzahl von Erkrankungen, die durch gezielte Eingriffe in das Nervensystem therapiert werden können. Zu den häufigsten Indikationen zählen Bewegungsstörungen wie Parkinson, essentieller Tremor und Dystonie, therapieresistente Epilepsie, chronische Schmerzen sowie in Ausnahmefällen psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen und Zwangsstörungen.
Die Stereotaxie ist eine Schlüsseltechnik in der funktionellen Neurochirurgie, die präzise Eingriffe im Gehirn ermöglicht. Dabei wird die Zielregion mithilfe moderner bildgebender Verfahren wie MRT oder CT im dreidimensionalen Raum exakt lokalisiert und auf ein stereotaktisches Koordinatensystem übertragen. Anschließend erfolgt der Eingriff unter Verwendung eines stereotaktischen Systems, das eine präzise Platzierung der Instrumente gewährleistet.